Kolummnen von Mumia Abu-Jamal

Das Empire reagiert gekränkt

Während sich Organisatoren, Aktivisten und Referenten in Durban, Südafrika, zur UNO-Konferenz gegen Rassismus zusammenfinden, zieht die US-Regierung sich schmollend zurück und erlaubt ihrem hochrangigsten Afroamerikaner nicht, an der Konferenz teilzunehmen. Colin Powell, das erste schwarze Regierungs-mitglied (Secretary of State, also Außenminister) der USA wird...

  


Der neue Kolonialismus

"Kolonien sind nicht allein deshalb keine Kolonien mehr, weil sie unabhängig sind. "Benjamin Disraeli, Britischer Staatsmann Die Nachricht, daß die politische Führung der USA sich in intensiven Gesprächen mit dem abgesetzten König von Afghanistan befindet, hat offenbart, daß die Vereinigten Staaten versuchen wollen, in einem anderen Land einen König einzusetzen...

  


Die vergessenen CIA-Aktivitäten

In der Folge des 11. September 2001 hat das Wort "Terrorismus" für sehr viele Amerikaner eine ganz neue Bedeutung erhalten. Das Wort steht jetzt für das Bild von den beiden zerstörten Türmen des World Trade Centers im Centrum von Manhattan oder die zusammengebrochene Fassade des Pentagons in Washington oder gar den rauchenden Erdkrater im...

  


Geheime Kriege

Während diese Kolumne geschrieben wird, zerreißt das Geheul abgeworfener Bomben den nächtlichen Himmel über Kabul, der Hauptstadt der vom Krieg zerstörten Nation Afghanistan. Erneut fällt das amerikanische Empire in martialischer Schlachtordnung in den Mittleren Osten ein. Auch wenn landesweite Meinungsumfragen versichern, dieser Krieg...

  


Kriege ohne Ende. Amen.

Jeder weiß, daß Politiker routinemäßig zu Übertreibungen und Verzerrungen neigen und daß sie Versprechen abgeben, von denen sie selber nur zu gut wissen, daß sie diese nicht halten können. Woodrom Wilson versprach 1912 in seinem Präsidentschaftswahlkampf, die USA aus ...

  


Wessen Friede?

Mumia Abu-Jamal schrieb diese Kolumne im August angesichts des gewaltsamen Vorgehens der israelischen Sicherheitskräfte gegen die Intifada in Palästina. Er beschrieb die Rolle der USA, ohne ahnen zu können, welche Folgen die US-Politik nur Wochen später für sein Land haben ...

  


Krieg oder Frieden: Warum?

Die Stimme der Anruferin klang herzerweichend traurig, als sie den sprachlosen Moderator der Talk Show anflehte, ihr doch bitte zu sagen, "warum uns diese Leute so sehr hassen, warum?" In ihrer Frage, die nicht repräsentativ ist für für das, was die Medien in diesen Tagen verbreiten...

  


Palästinas Verzweiflung

Krieg wirkt sich verheerend auf das Leben, die Gesundheit, auf Hab und Gut der Menschen aus. Aber militärische Konflikte dezimieren auch die geistige Gesundheit von Individuen und von Gemeinschaften. Es ist dieses zweite, verborgene Charakteristikum, die Verletzungen des Geistes, der Seele, über das kaum gesprochen wird. Noch weniger wird über...

  


Zwei Arten der Besatzung

Ein Präsident befiehlt seinen Streitkräften, die Grenze zu einem Nachbarland zu überschreiten und das Land eines anderen Volkes zu besetzen. Auf den ersten Blick ist das zweifelsohne eine klare Verletzung internationalen Rechts, oder? Die Antwort auf diese Frage ist: Es kommt...

  


Stoppt den Krieg dort, wo er herkommt

Als US-Präsident George W. Bush über den "unbegrenzten Krieg" sprach, faßten einige das als bloßes politisches Gerede auf oder als pure Rhetorik, die dazu ersonnen wurde, Schlagzeilen in den Abendnachrichten zu machen. Ich war von Anfang an anderer Meinung. George W. ist ...

  


Ein fairer "Schiedsrichter"?

Während israelische Panzer über palästinensisches Land rollten und Zehntausende israelische Soldaten Hunderte palästinensische Häuser in Schutt und Asche legten, sagte der Präsident der Vereinigten Staaten auf einer Pressekonferenz über die militärischen...

  


Globalisierung und Gewalt

In Zeiten großer und verwirrender Ereignisse ist es manchmal hilfreich, sich einfacheren Dingen zuzuwenden, die ein Licht auf die komlexeren Zusammenhänge werfen. Die Ereignisse des 11. September und in der Folge die Bombardierung Afghanistans durch die amerikanische Luftwaffe sind nur der Beginn eines weltweiten militärischen...

  


Ein Krieg um die Weltherrschaft breitet sich aus

George W. Bush's "State of the Empire" – Rede war in ihrer typischen weltherrschaftlichen Arroganz eine tosende Drohung an verschieden Länder, die noch zu lernen haben, wie man angemessen vor den USA auf die Knie fällt: Irak, Iran und Nord Korea. Durch die Bezeichnung...

  


Die USA und ihre «Hitlers»

Es ist in diesen Tagen in den USA unmöglich, eine Zeitung aufzuschlagen, eine Nachrichtensendung zu sehen oder Radio zu hören, ohne die scheinbar unbestreitbare Botschaft vermittelt zu bekommen, daß der Krieg gegen den Irak unvermeidbar ist. Warum steht es in diesem...   

  


Diese Kriege werden nur aus einem Grund geführt: für das Big Business

Nichts regt die Phantasie einer Nation so sehr an wie Prunk und Pracht des Krieges. Das trifft auf praktisch alle Länder zu, aber besonders auf jenes Volk, das sich gern selbst als »die Amerikaner« bezeichnet. Obwohl der Begriff auf alle anwendbar ist, die auf den unendlichen Weiten der beiden kontinentalen Regionen Nord- und Südamerikas zu Hause sind...

  


Entgegengesetzte Positionen

In diesen Zeiten, in denen die US-Medien sich gebetsmühlenartig darin wiederholen, die Amerikaner (erneut) in einen Krieg zu treiben, ist es schwierig, jemanden zu finden, der gegenüber dem drohenden Krieg eine entgegengesetzte aber fundierte Position vertritt. Der frühere UN-Waffeninspekteur Scott Ritter ist so jemand. Der New Yorker Verlag Context...

  


Die «Kuba–5» und der Terror

Das US-Imperium rüstet zum Krieg und begründet sein Vorgehen vor allem mit der angeblichen »Bedrohung« durch einen Widersacher - Irak. Nur wenige sehen in dem Land der Dritten Welt allerdings eine wirkliche Bedrohung. Wie würden Sie sich verhalten, wenn es da wirklich ... 

  


Die Kräfte hinter dem Krieg

Es gibt viele verschiedene Gründe, einen Krieg zu führen, und nur selten werden die wahren Gründe von den Politikern öffentlich dargelegt, wenn sie mit dem Säbel rasseln. Politiker verstehen es gut, mit bloßen Worten das Blut zum Kochen oder den Puls zum Rasen zu bringen, wenn sie vor den Massen sprechen, aber das dient nur dem...

  


Die Macht des Geldes

Hinter George W. Bush, seinen Gefolgsleuten in der Regierung und den Medienkonzernen steht eine riesige Propagandamaschine, der allein es zu verdanken ist, daß sie der Welt etwas von der »amerikanischen Demokratie« vorgaukeln können. Wenn man den Worten der US-Regierung Glauben schenkt, dann wollen die USA diesen...

  


Verrat als liberales Prinzip

In der aktuellen politischen Auseinandersetzung taucht oft die Frage auf: Was ist eigentlich ein Liberaler? Der Dichter Robert Frost gab einmal folgende Definition: «Ein Liberaler ist jemand, der zu tolerant ist, um in einem Streit die eigene Partei zu ergreifen.» Dichter haben manchmal...

  


Phil Berrigans Kampf für den Frieden

Wenn am heutigen 18. Januar 2003 die zentrale Demonstration gegen den drohenden Irak-Krieg in Washington DC stattfindet, wird dieses bedeutende Ereignis nicht nur eine Würdigung des Vermächntnisses von Martin Luther King sein, sondern auch dem lebenslangen Kampf Tribut zollen, den Phil Berrigan gegen Krieg und Militarismus geführt hat...

  


Wer ist antiamerikanisch?

Was heißt das eigentlich, ein Amerikaner oder eine Amerikanerin zu sein? Gerade in diesen Tagen, in denen die amerikanische Nation auf einen Krieg zusteuert, beschäftigt diese Frage viele Menschen landauf, landab. Eine Garde proimperialistischer Schreiberlinge von...

  


Das FBI und der «innere Feind»

Das Bureau of Investigation ist nicht zuständig für politische oder sonstige Meinungen von Individuen. Es befaßt sich nur mit ihrem Handeln und dann auch nur mit solchem Handeln, das durch die Gesetze der Vereinigten Staaten verboten ist. Wenn ein Polizeisystem ...

  



Mumia Abu-Jamal

Mumia Abu-Jamal
(* 24. April 1954 in Philadelphia, Pennsylvania; eigentlich Wesley Cook) ist ein US-amerikanischer Journalist und schwarzer Politaktivist. 1982 wurde er wegen Mordes an einem Polizisten sowie wegen des Besitzes eines Werkzeuges zur Ausübung eines Verbrechens angeklagt und in einem umstrittenen Verfahren zum Tode verurteilt.

Abu-Jamal begann seine Karriere im Alter von 14 Jahren als Hilfspresse-sprecher in der
- Black Panther Party -
von Philadelphia. Vor seiner Verurteilung arbeitete Abu-Jamal als Journalist und übte verschiedene Nebentätigkeiten aus. Des Weiteren war er Unterstützer der esoterischen Natursekte MOVE und Vorsitzender der Journalistenvereinigung Association of Black Journalists von Philadelphia.

Am 9. Dezember 1981 hielt der weiße Polizist Daniel Faulkner Abu-Jamals Bruder William Cook an, nachdem dieser ohne Licht falsch durch eine Einbahnstraße gefahren war. Nach Angaben von Augenzeugen griff Cook den Polizisten an. Abu-Jamal, damals Taxifahrer, kam zur Szene hinzu.

In einer darauffolgenden Auseinandersetzung wurde Faulkner mit zwei Schüssen ins Gesicht und in den Rücken erschossen, Abu-Jamal verletzt. Abu-Jamal wurde kurz darauf verhaftet, da die verwendete Pistole auf ihn registriert war und eine Zeugin ihn als den Mann identifizierte, der vom Tatort geflohen war.

Am 3. Juli 1982 wurde Abu-Jamal des Mordes an Daniel Faulkner für schuldig befunden und zum Tode verurteilt.

Im Dezember 2001 hob der zuständige Bundesrichter Yohn aus Philadelphia das Todesurteil gegen Mumia Abu-Jamal vorläufig auf. Gleichzeitig lehnte er den Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens und die Anhörung aller neuen Beweise für Jamals Unschuld ab. Die Staatsanwaltschaft beantragte sofort die erneute Verhängung der Todesstrafe.

Mumia Abu-Jamal vor der Hinrichtung zu bewahren, wurde zu einem Anliegen der verschiedensten Gruppen innerhalb der Linken, in der schwarzen Bürgerrechts-bewegung, der Antiglobalisierungsbewegung und unter Gegnern der Todesstrafe.

- Human Rights Watch - äußerte ernsthafte Bedenken über die Fairness des Verfahrens, insbesondere die starke Bezugnahme auf Abu-Jamals politische Arbeit.

-Amnesty International USA- sprach, ohne über die Schuld Abu-Jamals eine Aussage treffen zu wollen, auf seiner Website von einer Verletzung minimaler internationaler Standards im Bezug auf faire Verfahren und den Umgang mit der Todesstrafe. Inzwischen ist der Fall Abu-Jamal jedoch von der Website entfernt

Die Familie Faulkners und die US-amerikanische Polizeigewerkschaft Fraternal Order of Police sind hingegen von der Schuld Abu-Jamals überzeugt.
Im August 1999 rief die FOP auf ihrem zweijährlich statt-findenden Treffen zu einem Boykott gegen alle Personen und Organisationen, die die Freilassung Abu-Jamals forderten, auf.

Trotz seiner Inhaftierung hat Abu-Jamal seine politische Arbeit fortgesetzt. Er veröffentlichte die Bücher Live from Death Row über das Leben im Gefängnis und Ich schreibe um zu leben, eine Sammlung von Essays und Reflexionen über gesellschaftliches Leben und individuellen Lebenssinn. Darüber hinaus liefert er Kommentare für linke Radiosendungen und eine wöchentliche Kolumne in der linken Tageszeitung
- Junge Welt - , in welcher er eine strikt antiimperialistische Interpretation der Weltlage präsentiert.

 

 

 

 

 

 

 

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